Medizinische Kurznachrichten der Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie
(Prof. Helmut Schatz, Bochum)

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Führt der Geburtstagsstress gehäuft zum Tod?


Die Wahrscheinlichkeit, am eigenen Geburtstag zu sterben, ist um 14 Prozent höher. Dies ergab die Auswertung der Sterbedaten von über zwei Millionen Personen durch Forscher der Universität Zürich (1). Dabei zeigte sich am Geburtstag ein Überwiegen von bestimmten Todesursachen: Tödliche Herzinfarkte waren um 18.6%, Schlaganfälle bei Frauen um 21.5 % häufiger als an jedem anderen Tag des Jahres. Das Risiko, an Krebs zu sterben, war ebenfalls um 10% höher. So verstarb etwa die Schauspielerin Ingrid Bergmann an ihrem 67. Geburtstag an Krebs. Bei Männern war das Risiko, eines gewaltsamen Todes zu sterben, am Geburtstag ebenfalls höher: Selbstmorde waren um 35% wahrscheinlicher, tödliche Unfälle um 29%. Dabei waren es nicht Verkehrsunfälle, sondern Stürze. Sowohl für die Selbstmorde als auch die Stürze wird vermuten, dass der Alkohol mitgespielt hat. Bilanzneurosen könnten bei den Suiciden der Männer ebenfalls ursächlich beteiligt gewesen sein. Insgesamt nehmen die Züricher Forscher aber an, dass für viele kranke, ältere Menschen die Stresshormone am Geburtstag maßgeblich an ihrem Tode mitbeteiligt waren (2).

Facit: Wer älter ist, soll seinen Geburtstag besser beschaulich feiern – und die Männer sollen den Alkohol maßvoll geniessen!

Literatur:
(1) Vladeta Ajdacic-Gross, Annals od Epidemiology, published online June 2012 (doi:10.1016/j.annepidem.2012.04.016
(2) http://medaustria.at/cgi-bin/closed/pan_news_drucken.cgi?S:1340027100

Publiziert am von Prof. Helmut Schatz
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