Medizinische Kurznachrichten der Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie
(Prof. Helmut Schatz, Bochum)

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Weniger Komplikationen bei Thyreoidektomie durch Chirurgen mit 5 bis 20 Jahren Berufserfahrung


Eine prospektive Querschnittsstudie bei 3574 Thyreoidektomien durch 28 Chirurgen an 5 französischen Referenzzentren ergab insgesamt eine Komplikationsrate von 2.1% Schädigungen des Stimmnerven und 2.7% Hypoparathyreoidismus. Eine Multivarianzanalyse zeigte als wichtigsten, signifikanten Faktor für die Komplikationsrate die Anzahl der Berufsjahre des Chirurgen.

Bei Chirurgen mit über 20 Berufsjahren war das Risiko für Schädigungen den N. laryngeus recurrens dreifach höher (p=0.04), für einen Hypoparathyreoidismus 7.6 fach (p=0.01). Ein erhöhtes Risiko errechnete sich auch bei weniger als fünfjähriger Berufserfahrung.

Die Ursache dieser konkaven Korrelation ist bei den jüngeren Operateuren in der geringeren Praxis zu sehen, für die höhere Komplikationsrate bei den Älteren wird vermutet, dass diese mehr schwierigere, komplexere Patienten operieren, aber auch, dass sie neben ihrer Tätigkeit am Operationstisch konkurrierend administrative Aufgaben wahrzunehmen haben.

Die Chirurgen im mittleren Abschnitt ihrer Berufslaufbahn erzielten hier die besten Resultate.

Literatur:

A. Duclos et al, CATHY Study Group.
Brit. Med. J. 2012. 344:d8041 . doi: 10.1136/bmj.d8041

A.B.Lowenfels: Does more Experience Equal a Better Thyroidectomy?
http://medscape.com/viewarticle/761969_print

Publiziert am von Prof. Helmut Schatz
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