Medizinische Kurznachrichten der Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie
(Prof. Helmut Schatz, Bochum)

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Professor Sotirios Raptis in Athen verstorben


Bochum, 1. Juli 2017:

Im Mai 2017 verstarb Professor Sotirios A. Raptis nach längerer Krankheit in Athen.  Er war ein international bekannter und geschätzter Fachkollege, besonders in der deutschsprachigen Diabetologie, da er 16 Jahre lang in Wien und Ulm tätig gewesen war. Im Jahre 1938 in Athen als Sohn eines Arztes geboren, besuchte  Raptis in seiner Heimatstadt die Schulen einschliesslich der Hochschule. 1962 wurde er an der Universität Athen im Fach Medizin graduiert. Anschliessend ging mit einem Stipendium, das ihm Professor Malamos, ein Kollege und Freund des österreichischen Internisten Prof. Karl Fellinger vermittelte, an dessen 2. Medizinische Universitätsklinik in Wien. Dort arbeitete er bis 1967 auf dem Gesamtgebiet der Inneren Medizin und erwarb sich ein breites allgemeininternistisches Wissen. Der Referent (H.S.) lernte ihn an der Wiener Klinik während seiner eigenen dortigen Ausbildungszeit gut kennen. Er schätzte bereits damals an seinem griechischen Kollegen Sotos, wie er genannt wurde,  dessen rasche Auffassungsgabe, Kombinationsfähigkeit und sein originelles, unkonventionelles Denken, das immer auch die praktische Durchsetzbarkeit im Auge hatte. Diese Eigenschaften zeichneten ihn während seines gesamten Berufslebens aus und führten zu vielen hohen und höchsten Ämtern, Funktionen und Auszeichnungen, die alle aufzuführen hier der Platz fehlt. Die beeindruckende Liste kann in seinem CV im Internet auf  6 Seiten nachgelesen werden, gefolgt von 375  Literaturstellen über seine Arbeiten auf vielfältigem Gebiet, erschienen in herausragenden Zeitschriften (www.hndc.gr/sa_raptis_cv.htm).

1967-1978 arbeitete Professor Raptis  bei Professor Ernst Friedrich Pfeiffer an der neu gegründeten Universität in Ulm, wo auch der Referent von 1969-1976 tätig war. Das Bild aus diesen Tagen zeigt den 34-jährigen Sotos Raptis bei der Feier zum 50. Geburtstag von Professor Pfeiffer.

Im Jahre 1978 übernahm Professor Raptis die Leitung des Diabeteszentrums des Departments of Clinical Therapeutics an der Athener Universität und war von 1982-2005 Ordinarius für Innere Medizin und Chairman des 2. Departments für Innere Medizin – Propädeutik der Universität Athen. 1993 gründete er das „Hellenic National Center for Research, Prevention and Treatment of Diabetes Mellitus and its Complications”.  Von der Gründung bis zu seinem Tode war er dessen Präsident.

Ilse und Sotos Raptis 2008 in München

Während des 32. Internationalen Donausymposiums über Diabetes Mellitus in Prag 2017, initiiert im Jahre 1969 in Wien von Alois Beringer mit Sotos als Mitbegründer, wurde am  22. Juni 2017 bekannt, dass Professor Raptis im Mai 2017 verstorben ist. Professor Werner Waldhäusl aus Wien als Kollege und jahrzehntelanger Weggefährte gedachte seiner bei der Eröffnungsveranstaltung.

Unser aller tiefes Mitgefühl gilt der Familie von Sotos, seiner Ehefrau Ilse und den vier Kindern. Wir werden ihm ein ganz besonderes, herzliches Andenken bewahren.

Helmut Schatz

Bochum, 1. Juli 2017

Publiziert am von Prof. Helmut Schatz
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Eine Antwort auf Professor Sotirios Raptis in Athen verstorben

  1. Ein guter Freund sagt:

    Die Griechische Diabetesgesellschaft hat jetzt auch ein Stipendium benannt nach Prof. Raptis angeboten (www.ede.gr)

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