Medizinische Kurznachrichten der Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie
(Prof. Helmut Schatz, Bochum)

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Keine besseren Resultate bei Rezidivoperationen wegen persistierendem primärem Hyperparathyreoidismus durch neue bildgebende und intraoperative Verfahren


Bochum, 8. Juli 2013:

Eine retrospektive Analyse der Operationsergebnisse der Düsseldorfer Schule von Prof. Röher von 1986 – 2001 im Vergleich zu 2001 – 2011 ergab keinen wesentlichen Unterschied trotz der in der 2. Periode angewendeten neuen bildgebenden Techniken wie der Technetium 99m-Sestamibi-Szintigraphie und der intraoperativen Parathormonmessung (1).

Wirowski et al. (1) berichten für die Perioden von 1966-2001 und 2001-2011 über 1105 bzw.765 Operationen wegen primärem Hyperparathyreoidismus (HPT), davon Re-Operationen wegen persistierendem HPT in 80 bzw. 67 Fällen, somit bei insgesamt 147 Patienten. Viele davon sind zuerst in anderen Krankenhäusern operiert worden. Die neuen Techniken in der 2. Periode hatten keinen wesentlichen Einfluß auf das Operationsresultat. Ursachen für einen persistierenden HPT nach der Erstoperation waren nicht gefundene solitäre Adenome, Mehrdrüsenerkrankungen, ein genetisch bedingter HPT und andere Ursachen wie eine ektope Lokalisation.

Kommentar

Wie die Autoren schreiben, sind es nicht nur eine exzellente Operationstechnik und verbesserte prä- und intraoperative Verfahren, welche zu einem guten Operationsergebnis führen, sondern es bedarf dazu insbesondere bei Rezidivoperationen noch einer großen Erfahrung, wie sie in spezialisierten Zentren vorhanden ist. Mit den heutigen Methoden der Bildgebung und intraoperativen Erfolgskontrolle sind Primäreingriffe nicht unbedingt allein nur Aufgaben für Spezialisten. Sie sollten bei sicherem Ultraschall- oder MIBI-Bild im Szintigramm von jedem guten Allgemeinchirurgen lösbar sein. Im Gespräch mit Chirurgen aus anderen Häusern wurde darauf hingewiesen, dass die leicht anwendbare Technik der intraoperativen Parathormonmessung vielfach als „Ersatz“ für einen intraaoperativen Schnellschnitt eingesetzt wird, wenn eine histologische Diagnose durch einen genügend erfahrenen Pathologen nicht rasch zur Verfügung steht.

Helmut Schatz

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Literatur

(1) D. Wirowski et al.: Failed surgery in primary hyperparathyroidism – what has changed with time ? Exp.Clin.Endocrinol. Diabetes 2013. 121:323-328

Publiziert am von Prof. Helmut Schatz
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