Medizinische Kurznachrichten der Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie
(Prof. Helmut Schatz, Bochum)

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Spontanes Shoppen, Glücksspiele, gesteigerter Sex – dies alles gibt es mit Dopaminagonisten!


Publiziert von Prof. Helmut Schatz, Bochum
zum Silvesterabend 2014 (mit durchaus ernstem Hintergrund)

Bochum, 15. Dezember 2014:

Jawohl, im JAMA kann man es nachlesen: Dopaminagonisten verhelfen den Menschen dazu, was viele geheim begehren: Starker Sex, Gambling, Shopping.

Moore et al. (1) führten eine retrospektive Disproportionalitätsanalyse von 2,7 Millionen ernsten Arzneimittelnebenwirkungen von 2003 bis 2012 durch. Die Daten wurden dem FDA Adverse Event Reporting System entnommen. Und siehe da: Nachlassen der Impuls-Kontrolle wurden mit Dopaminagonisten in 710 Fällen, mit allen andere Medikamenten nur 870x gemeldet. Besonders den Freuden des Lebens aufgeschlossen wird man mit Agonisten für D3-Rezeptor des Dopamins. Die Autoren der Studie fordern, dass die Amerikanische Arzneibehörde FDA diese Nebenwirkung als Warnhinweis in den Beipackzettel von Dopaminagonisten aufnehmen lässt (boxed warning). Wie schön für Patienten unter Dopaminagonisten, weniger für deren Partner: Sie haben dann einen Freibrief für gesteigerte sexuelle Betätigung, mehr Glücksspiele und mehr Shoppen!

Ein gutes Neues Jahr!

Helmut Schatz

Literatur

(1) TJ Moore et al., Reports of pathological gambling, hypersexuality, and compulsive shopping associated with dopamine receptor agonist drugs.
JAMA Intern Med 2014 Oct 20. doi:10.1001/jamainternmed.2014.5262 (Epub ahead of print)

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Publiziert am von Prof. Helmut Schatz
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