Betrachtung eines Lesers der im DGE-Weihnachtsblog 2023 besprochenen „Achsenzeit“ nach Karl Jaspers
Bochum, 3. April 2024:
Nach Versand unseres Blogbuches 2023 erreichte den Referenten (H.S.) von einem der Empfänger, Herrn Dr. Ing. Klaus Heyer, Witten, eine andere Interpretation des Begriffs „Achsenzeit“ als die von Karl Jaspers (1):
Klaus Heyer, Witten:
„Eine Achsenzeit, auch heute: Achse des Bösen und des Guten, damals in den Religionen und der Philosophie, wie Denker später titulierten, eine „Wende in der Menschheitsgeschichte“. Beachtlich, welche Weisheiten vor so langer Zeit bereits entsprangen und auch heute noch Gültigkeit haben. Doch nicht ganz so weltumspannend, da es nur die Welt vom Atlantik gen Osten über Persien und Indien bis zu China betraf. Religionen bewegen die Menschen tatsächlich, wäre nur zu fragen ob mehr zu Gutem oder Schlechten. Wie oft wurden die Völker wegen ihres Glaubens gegeneinander verführt oder vertrieben! Beispiel heute: Naher Osten. Es herrscht ein fanatischer Glaube und ein Mangel an Humanismus“.
Kommentar:
Im Weihnachtsblog 2017 wurde das charismatische Oberhaupt des tibetanischen Buddhismus der Gelug-Schule, Tenszin Gyatso, der 14. Dalai Lama zitiert, der in seinem in 16 Sprachen übersetzten Buch: „Ethik ist wichtiger als Religion“ schrieb: „Wir brauchen eine säkulare Ethik jenseits aller Religionen. Das Wissen und die Praxis von Religion sind zwar hilfreich, aber es geht auch ohne Religion, und auch ohne Buddhismus. Wir brauchen eine säkulare Ethik, die auch für die etwa eine Milliarde Atheisten hilfreich ist“. Leider gibt es unter den sechs Milliarden „Gläubigen“ auf der Welt (im Jahre 2015, Anm. H..S.) viele „Korrupte“ die nur ihre eigenen Interessen verfolgen. Im 20. Jahrhundert sind die materiellen Interessen stark gelehrt und gefördert worden. „Innere Werte müssen das 21. Jahrhundert prägen, dann wird es eine Jahrhundert des Friedens“ (2).
Leider gibt es zur Zeit in unserem Jahrhundert keinen Frieden. In der heutigen „Achsenzeit des Bösen und Guten“ nach Klaus Heyer (s.o.) herrscht das Böse vor.
Helmut Schatz, Bochum
Literatur
(1) Klaus Ehrenberger und Helmut Schatz: Die „Achsenzeit der Menschheitsgeschichte von 800 bis 200 v.Chr. Zum Weihnachtsfest 2023.
DGE-Blogbeitrag vom 15. Dezember 2023
(2) Helmut Schatz: Weihnachten – Fest der Geburt Jesu Christi und des Friedens. Zum Weihnachtsabend 2017.
DGE-Blogbeitrag vom 11. Dezember 2017
Die Interpreationen zu „Achse des Bösen..“ bewegen sicher nicht vorwiegend Endokrinologen, sondern breite Bevölkerungsschichten. Allerdings wären weniger Testosteron-geprägte Akteure auch heute für den Frieden in der Welt nützlich. Viele Künstler haben sich mit diesem Thema auseinander gesetzt, z.B. der aus der street art kommenden Künstler Damien Hirst.
„The Weight of Things“ zeigt derzeit im Museum of Urban and Contemporary Art (MUCA) in München eindrücklich
komplexe Beziehungen zwischen Religion, Wissenschaft, Leben und Tod.
Das Werk Nothing Matters 1997 sagt dazu Folgendes: There are four important things in life:
religion, love, art and science. At the best they´re all just tools to help you find a path through the darkness. None of them really work that well, but they help. Of them all, science seems to be the one right now. Like religion, it provides a glimmer of hope that maybe it well be all right in the end.
Klaus Mann Tegernsee
…. „and no religons too“… John Lennon brachte es auf den Punkt.
Leider haben Fanatiker weltweit immer noch einen zu großen Zulauf.
Es ist zu überlegen, ob es weniger von diesen Übeln in dieser Welt gäbe, wenn alle Menschen eine liebevolle, gewaltfreie (physisch wie psychisch), von Humor und positiven Ritualen geprägte Kindheit erleben dürften.
Ich sage: JA