Medizinische Kurznachrichten der Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie
(Prof. Helmut Schatz, Bochum)

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„BMI“ – Kann Deutschland von anderen Völkern etwas lernen?


Gedanken zum Jahresausklang und Silvesterabend 2013,
während des 8. Internationalen Arabischen Diabeteskongresses in Kairo.

Kairo, 20. Dezember 2013

Jeder Arzt und auch viele Nichtärzte kennen den Body Mass Index BMI. Er wird spasseshalber auch manchmal als „Beamten-Mass-Index bezeichnet, da man ihn für die Verbeamtung heranziehen kann. „BMI“ ist aber auch die Abkürzung für den Lebensstil der Ägypter: Bukra – Malesh – Insha´Allah (1).

Bukra heisst morgen und meint „ich kann es immer noch morgen tun, irgendwann wird es schon passieren“. Somit steht es der deutschen Lebenshaltung diametral entgegen. Schon als Kinder haben wir gehört: „Was Du heute kannst besorgen, das verschiebe nicht auf morgen“, oder „Morgen, morgen, nur nicht heute sagen alle faulen Leute“. Selbst J.W. Goethe hat sinngemäß gesagt: „Was immer Du ersehnst und Dir erträumt im Leben, beginne es heute“. Vielleicht wird sich das aber in Zukunft ändern: Das „Jugendwort 2012“ in Deutschland lautete: Yolo – „You only live once“: Genieße das Leben und schinde Dich nicht unentwegt – das „carpe diem“ der alten Römer.

„Malesh“ bedeutet „tut mir leid, macht nichts, ist nicht so schlimm“. Dies mag sich mancher strenge, überkorrekte Deutsche zum Vorbild nehmen. Ach bei uns hat „Take it easy“ oder „Relax“ schon Eingang in die Umgangssprache gefunden.

„Insha´Allah“ – „so Gott will“ heißt es auch bei uns. Nur überlassen die Ägypter und andere arabisch sprechende Völker Gott das gesamte irdische Geschehen auch im Kleinen und kleinsten. „Insha´Allah, das heißt, „vielleicht“ wird der Zug zu der am Fahrplan ausgewiesenen Zeit abfahren, vielleicht wird auch die S-Bahn, auf der in Bochum vorne am Schild „Ruhr-Universität“ steht, wirklich dorthin fahren. Das hat man in Deutschland mittlerweile auch schon gemerkt, dass Züge manchmal nach „unerforschlichem Ratschluss“ fahren.

Einen schönen Silvesterabend!

Helmut Schatz

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Literatur

(1) Jürgen Styriak, in: Marco Polo Reiseführer: Ägypten. 2012. Seite 10

Posted on by Prof. Helmut Schatz
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