Medizinische Kurznachrichten der Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie
(Prof. Helmut Schatz, Bochum)

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Corona und Haydn-Hymne: Zwei Duplizitäten an einem Tag – Teil I : Corona


Graz, 18. August 2021, Blick über den Tellerrand im Sommerloch:

Am heutigen Abend des 18.8.2021 las ich auf dem Handy unter meinen Mails: „CoronaNewsblog: Baden-Württemberg: Verzicht auf Inzidenz; Island als Warnung?“ Diese Mitteilung wurde mir von Medscape Deutschland zugesandt (1). Seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie kann man keine Zeitung aufschlagen und in Fernsehen sowie Rundfunk keine Nachrichten hören, ohne dass das Wort „Corona“ vorkommt.

Vorher hatte ich an diesem Tag gerade den Ort St. Corona am Wechsel und seine Wallfahrtskirche besucht, was ich schon lange wollte, seit ich in einem DGE-Blogbeitrag über Sankt Corona geschrieben hatte (2). Der Ort liegt etwa 1 Autostunde nordöstlich von Graz auf 844 m Seehöhe in Niederösterreich. Abb.1 zeigt das Ortsschild. Der Ansiedlung hieß vom Mittelalter an bis 1925 Heiligenstatt, da in dieser Gegend Mönche siedelten. Im Jahre 1504 wurde unter einer Linde eine Heiligenstatue gefunden und an dieser Stelle eine kleine Holzkirche gebaut. Abb.2 zeigt die gotische, heute in Gold gefasste hölzerne Skulptur. von St. Corona., mit den Händen zwei Palmen umfassend. Auf dem Gewölbebogen über dem Hochaltar (Abb.3) steht: „Heilige Corona erbitte uns Standhaftigkeit im Glauben“. Corona wurde im Jahre 177 n.Chr. in Syrien im Alter von 16 Jahren wegen ihres christlichen Glaubens mit den Händen an zwei niedergebogene Palmen geknüpft und, durch deren Hochschnellenlassen zerrissen. Sie wird als Märtyrerin verehrt. Eine Tafel an der Wand listet die Anliegen auf, für die Wallfahrer um ihre Fürsprache bei Gott bitten, wie um  Abwendung von Seuchen.

Kaiser Josef II liess die Kirche im Jahre 1782 – ebenso wie viele Klöster in der Zeit der Aufklärung – sperren und die Wallfahrten zu St. Corona verbieten. Erst 1833 wurde die Kirche wieder geöffnet und erneut geweiht.

Viele gläubige Christen wenden sich heute an St. Corona speziell mit der Bitte, bei Gott um ein gutes Ende der mit ihrem Namen versehenen Pandemie zu bitten.

Helmut Schatz

Literatur

(1) Michael van den Heuvel: Corona Newsblog: Baden-Württemberg verzichtet auf Inzidenz. Medscape-Nachrichten, 17. August 2021.

(2) Helmut Schatz: COVID-19, Coronavirus, Sankt Corona – und Quarantäne.
DGE-Blogbeitrag vom 1. Mai 2020

Posted on by Prof. Helmut Schatz
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2 Responses to Corona und Haydn-Hymne: Zwei Duplizitäten an einem Tag – Teil I : Corona

  1. Sylvia von Lichem says:

    Lieber Professor Schatz, wie schön, ein Steirer – ich hoffe, Sie haben am 18.8. auch daran gedacht, dass dieser Tag einst im Reich der Donaumonarchie ein ganz besonderer war. Man feierte Kaisers Geburtstag – mitunter frage ich mich, ob so ein Repräsentant nicht billiger wäre, als alle Politiker -:-)

  2. Helmut Schatz says:

    Sehr geehrte Frau von Lichem, am 18. August hatte nicht nur Kaiser Franz Josef Geburtstag, sondern auch das erstgeborene Kind meiner Mutter, mein leider schon verstorbener Bruder. Daher ist der 18.8. in unsere Familie immer ein ganz besonderer Tag gewesen.

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