Bochum, 16. Juni 2025:
In Heft 11 des Deutschen Ärzteblattes vom 30. Mai 2025 ist zu lesen, dass an Universitätskliniken der Anteil der Frauen als Oberärztinnen (OÄ) steigt, nicht aber der als Kliniksdirektorinnen (1). Die Daten der Studie „Medical Women on Top“ des Deutschen Ärztinnenbundes über 14 Fächer an 36 deutschen Universitätskliniken ergaben 2024: 41% OÄ, 2022: 37% OÄ . In Pathologie und Pädiatrie mehr als 50%, in Dermatologie und Gynäkologie mehr als 60%. Im Unterschied dazu stagniert der Frauenanteil in Führungspositionen an Universitäten: 2022: 13%, 2024: 14%. Interessant sind regionale Unterschiede, so im Jahre 2024 in Dresden 29%, in Frankfurt nur 5%. Als Ursache werden, wie wohl allseits angesehen, die Doppelbelastung für Frauen durch Beruf und Familie genannt. Daher fordert der Deutsche Ärztinnenbund, bei Besetzung von Führungspositionen Doppelspitzen zu einzurichten, in den Berufungskommissionen sollte auch Parität herrschen. Flexible Arbeitszeiten und Kinderbetreuungsangebote seien zu etablieren. Aber auch Kommunikations- und Teamfähigkeiten seien über die klinische Exzellenz hinaus zu berücksichtigen, nicht nur die Publikationsliste mit Impact- und Hirsch-Faktor.
Helmut Schatz, Bochum
Literatur:
(1) Deutscher Ärztinnenbund: „Medical Women on Top“. In.: Deutsches Ärzteblatt, Heft 1, 30. Mai 2025
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