Medizinische Kurznachrichten der Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie
(Prof. Helmut Schatz, Bochum)

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Elektronische Krankenakte bewirkt allein keine bessere Diabetikerversorgung


Dr. Jesse Crosson hat in den USA die Qualität der Betreuung von Diabetespatienten in 42 Arztpraxen von Pennsylvanien und New Jersey untersucht, die entweder herkömmliche Papier- oder elektronische Akten verwendeten. Beurteilt wurde, wie viele Patienten leitliniengerecht untersucht und therapiert wurden. Allgemein war im untersuchten Zeitraum die Qualität besser geworden. Die Praxen mit Computerakten schnitten dabei aber nicht besser, sondern schlechter ab. Wurden zu Beginn insgesamt 44% der Patienten leitliniengerecht betreut, so waren es nach zwei Jahren bei Verwendung von Papierakten 61%, bei elektronischen Akten 51%. Dr. Crosson betont, dass es offenbar nicht das Patienten- Registriersystem ist, sondern dass sich im Kopf der Ärzte und ihrer Praxismitarbeiter etwas ändern müsse, damit die Diabetesbetreuung besser wird.
(Vgl. auch den DGE-Blog-Beitrag vom 15. Mai 2012 zur Versorgungsqualität in den USA)

Literatur:
C. Crosson et al.: Typical Electronic Health Record Use in Primary Care Practices and the Quality of Diabetes Care.
Ann Fam Med, May/June 2012. Vol 10, No 3, 221-227
http://annfammed.org/content/10/3/221

Publiziert am von Prof. Helmut Schatz
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