Bochum, 1. März 2021:
Am 19. Februar 2021 erschien der im Herbst 2020 an über 12.000 praktizierenden Ärzten mit 29 Spezialitäten in den USA von Medscape sehr sorgfältig erhobene Bericht darüber, wie glücklich die einzelnen Berufsgruppen sich privat, ausserhalb Ihrer ärztlichen Tätigkeit vor der Corona-Pandemie fühlten. Spitzenreiter waren die Endokrinologen & Diabetologen mit 89% (siehe Abb. 1).
Abb. 1 (aus Lit. 1)
Im Herbst 2020 während der Pandemie lagen alle Werte deutlich niedriger. Die Endokrinologen & Diabetologen führten mit 73% wiederum die Liste an, und am Ende lagen erneut die Infektionologen mit 45 %.
Befragt nach Burnout und Depressionen, lag bei den Endokrinologen & Diabetologen der Prozentsatz vergleichsweise hoch. Fast die Hälfte der Endokrinologen gaben Probleme an: 27% Burnout, 5 % Depression und 11% beides. Bei 79% hatte der Burnout schon vor der Corona-Pandemie begonnen.
Wie die US-Kollegen damit umgehen und ob sie professionelle Hilfe suchen, zeigen die
Abb. 2 und 3 (aus Lit.1)
Der Bericht (1) analysiert eine Vielzahl von Faktoren im Leben der US-Endokrinologen, so etwa auch die Zufriedenheit der (Ehe-)Partner oder den Alkoholkonsum und vieles andere. Dies kann in der Publikation (Lit. 1) im Detail nachgelesen werden. Da im DGE-Blog früher einmal als „Blick über den Tellerrand“ die Einschätzung von Menschen nach dem Auto, das sie fahren erschienen ist (2), sei hier zum Schluss die Abbildung gebracht, die zeigt, welche Autos unser amerikanischen Kollegen fahren.
Abbildung 4 (aus Lit. 1).
Kommentar
Am 16. Mai 2016 wurde im DGE-Blog die Umfrage von Medscape zur Zufriedenheit und Arbeitszeit bei US-amerikanischen Ärzten besprochen (3). Interessant waren damals die Zahlen über das Jahreseinkommen der verschiedenen Berufsgruppen. Die Endokrinologen und Pädiater belegten mit 206.000 bzw. 204.000 US-$ die zwei letzten Plätze. Sie verdienten etwa halbsoviel wie die Spitzengruppe (Orthopäden und Kardiologen: 343.000 bzw. 410.000 US-$). In den letzten Jahren hat sich daran nicht viel geändert.
Somit muss es wohl an unserem Fachgebiet liegen, dass unsere amerikanischen Kollegen jetzt bei der Frage nach ihrer privaten „Happiness“ (Glück, Freude, Fröhlichkeit) an der Spitze rangieren. Das Einkommen allein ist somit bei den meisten Ärzten wohl nicht das Wichtigste. Vom Referenten (H.S.) wurde dies 2016 folgendermaßen kommentiert: „Die Endokrinologen verdienen zwar wenig, finden aber offenbar Befriedigung in ihrer Disziplin: Die Diagnostik ist intellektuell anspruchsvoll und diffizil, und der Endokrinologe kann wirklich heilen: Überfunktionen beseitigen und Unterfunktionen substituieren. Maligne Erkrankungen gibt es zudem im Vergleich zu manchen anderen Disziplinen wesentlich seltener und diese sind dann oft gut behandelbar. Insgesamt also ein schönes Berufsfeld“ (4). Und heute möchte er hinzufügen: Das Hormonsystem mit seinen endokrinen, parakrinen und autokrinen Wirkungen und Interaktionen in praktische allen Organsystemen des menschlichen Körpers ist wohl für alle von uns eines der faszinierendsten Gebiete der Medizin.
Helmut Schatz
Literatur
(1) Keith L. Martin, Mary Lyn Kovl: Medscape Endocrinoplogist Lifestyler, Happiness & Burnout Report 2021.
https://www.medscape.com/slideshow/2021-lifestyle-endocrinologis..
(2) Helmut Schatz: Welches Image haben Sie, liebes DGE-Mitglied, lieber Besucher unseres DGE-Blogs? Ihr Auto verrät es!
DGE-Blogbeitrag vom 17. Juli 2018
(3) Helmut Schatz: Einkommen, Zufriedenheit, Arbeitszeit von Endokrinologen: Die Umfrageergebnisse aus den IUSA bei Ärzten.
DGE-Blogbeitrag vom 16. Mai 2016
Sehr geehrte Damen und Herren, für die Frage der Niedergeschlagenheit, Ausgebranntheit kann ich nur empfehlen, zum einen
Vitamin D Gehalt überprüfen und auf über 35 bis 45 bringen,
Bor Werte überprüfen, Besser Honigbrot als Rotwein, oder Ergänzung
Magnesium Werte überprüfen .und ergänzen das alles vom Arzt begleiten lassen, aber nicht ausreden lassen.
Wenn das wieder alles stimmt, wird man nach wenigen Wochen wendiger, lockerer, leistungsfähiger, so wie in der Zeit von Juni bis September.