Medizinische Kurznachrichten der Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie
(Prof. Helmut Schatz, Bochum)

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Konservatives oder chirurgisches Vorgehen bei Schilddrüsenknoten?


ENDOKRINOLOGISCHES DISKUSSIONSFORUM

Bochum, 10. Mai 2022:

Auf der Tagung der Sektion Schilddrüse der DGE im November 2018 in Essen unter der Leitung der Sektionssprecherin Dagmar Führer wurde eingehend über das Vorgehen beim Papillären Mikrokarzinom der Schilddrüse gesprochen, mit Pro- und Kontra -Beiträgen von Experten auf diesem Gebiet( active surveillance vs. surgery and radioiodine therapy). Im DGE-Blogbeitrag vom 1. Dezember 2018 können diese Beiträge und Diskussionen nachgelesen werden (1). Unter anderem wurde vorgeschlagen, nicht von einem „Papillären Karzinom“ zu sprechen, sondern von einer „Papillären Läsion“.

Jetzt erscheint im J. Clin. Endocrinol.Metab. in Heft 5 vom Mai 2022 ein Artikel mit dem Titel: „Nonsurgical Management of Thyroid Nodules: The Role of Ablative Therapy“ (2). Es werden vier Patienten vorgestellt, welche Schilddrüsenknoten mit Kompressionssymptomen, einer Schilddrüsenüberfunktion oder die Schilddrüsenfunktion möglichst erhalten haben wollten. Es ging um die perkutane Äthanolinjektion und Thermoablationstechniken, am häufigsten die Radiofrequenzablation. Eingehend wurde über deren Vorteile im Vergleich zu Standardtherapien diskutiert.

Ausgehend von den vier Kasuistiken schlussfolgern die Autoren, dass die Thermoablation, speziell die Radiofrequenzablation eine attraktive Option für eine Subgruppe von soliden Knoten sei, die perkutane Äthanolinjektion hingegen für Zysten und eine ausgewählte Gruppe von Papillären Mikrokarzinomen. Für die tägliche Praxis sei es wichtig, dass der Arzt  genügend Expertise mit diesen Techniken besitzt.

Wie ist Ihre Meinung zu diesen Techniken, liebe Leser, wie verhalten Sie sich, liebe Kollegen?  Bitte um rege Diskussion!

Helmut Schatz

Literatur

(1) Helmut Schatz: Papilläres Mikrokarzinom der Schilddrüse: Operieren oder kontrollierend abwarten („active surveillance“)?
DGE-Blogbeitrag vom 1. Dezember 2018

(2) Marius N. Stan et al.: Nonsurgical Management of Thyroid Nodules: The Role of Ablative Therapies.
J.Clin.Endocrinol.Metab. , Mai 2022. 107(5): 1417-1430

Posted on by Prof. Helmut Schatz
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3 Responses to Konservatives oder chirurgisches Vorgehen bei Schilddrüsenknoten?

  1. Vielen Dank für den kurzen Beitrag! Bei mir steht bald eine Schilddrüsen OP auf dem Plan und ich bin ein wenig nervös. Daher versuche ich, mich so gut es geht zu informieren. Es ist daher gut zu wissen, dass die Thermoablation in meinem Fall am besten geeignet ist!

  2. Dr. Richter says:

    Sehr geehrte Frau Samsel,

    gern dürfen Sie sich an das Berliner Schilddrüsenzentrum wenden, wir unterstützen Sie mit unserer Expertise und langjährigen Erfahrung!
    Herzliche Grüße

  3. Julia S. says:

    Vielen Dank für diese aufschlussreiche Zusammenfassung zum chirurgischen Vorgehen bei Schilddrüsenknoten. Mein Hausarzt hat bei mir auch Schilddrüsenknoten entdeckt und mir zu einer Operation geraten. Nach den Informationen hier wäre die Thermoablation für mich auch die wahrscheinlich beste Vorgehensweise. Da ich aber alles ganz genau wissen möchte, suche ich mir erstmal einen Experten auf dem Gebiet, der sich auch um die chirurgische Vorsorge kümmern kann.

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