Medizinische Kurznachrichten der Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie
(Prof. Helmut Schatz, Bochum)

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Ein weiteres Gemälde mit einem Kropfträger im steirischen Stift Admont


Bochum, 2. Oktober 2024

Vor neun Jahren, am 1. Oktober 2015 erschien im DGE-Blog ein Beitrag mit Bildern über die „Steirischen Kröpfe“ (1),  und am 1. Januar 2024 in Bericht über Kröpfe in der Kunst (2). Hier nun ein  weiterer Bildbeleg für das endemische Auftreten von Kröpfen in der Steiermark. Heute ist durch die Jodsalzprophylaxe der endemische Kropf in den Schweizer und Österr. Alpen erfreulicherweise weitgehend verschwunden und es treten kaum mehr Jodmangelstrumen, sondern  nur noch sporadische Kröpfe  auf.

Im Benediktinerkloster Admont, im obersteirischen Ennstal, im Norden der weit bekannten Kletterberge des „Gesäuse“ gelegen, sieht man auf einem in Öl auf Leinwand gemalten Bild über die Klosterstiftung den Träger eines ausgeprägten doppelseitigen Kropfes (Abb.1).

 Abbildung 1: Gemälde eines Österr. Malers aus dem 17. Jhdt in der Ausstellung: „Stift Admont 1074 bis 2024: 950 Jahre Lebendiges Kloster“. Über der linken Person in Latein der Spruch des Klostergründers, Erzbischof Gebhard aus Salzburg: „Du wirst beginnen, Gott wird vollenden“.

Stift Admont und seine Bibliothek

Stift Admont beherbergt die größte Klosterbibliothek der Welt. Man hat den Saal in der Vergangenheit sogar  als Achtes Weltwunder bezeichnet (vgl. Lit. 3, Abbildung 2). Mit 70 m Länge, 14 m Breite und rund 13 m Höhe ist er der weltweit größte klösterliche Büchersaal. Er beherbergt ca. 70.000, der gesamte Bücherbestand des Stiftes umfasst 200.000 Bände .

Abbildung 2: Der weltweit größte Saal einer Klosterbibliothek im Stift Admont

Der Admonter Fund zweier Pergamentfragmente des Codex Abrogans, der sich im Kloster St. Gallen befindet und um das Jahr 800 entstanden ist, wurde 2017 veröffentlicht. Das Pergament wurde im 18. Jahrhundert in Stift Admont für einen Bucheinband benutzt. Restauratoren hatten die Fragmente 1963 in eine Mappe gelegt; sie stammen möglicherweise von einem Buchbinder in Steyr oder Graz, der sie wohl aus Klöstern wie dem Kloster Mondsee hatte.  Die Schrift auf diesen in der Mappe abgelegten Pergament-Falzen eines mittelalterlichen Buches wurden erst 2017 als die wahrscheinlich älteste Handschrift in deutscher Sprache aus dem Jahre 800 identifiziert (3)- Darüber wude auch in der deutschen Allgemeinpresse ausführlich berichtet.

Helmut Schatz

Literatur

(1) Helmut Schatz: Kretinismus und Riesenkröpfe in der Steiermark – ein medizinhistorischer Beitrag.
DGE-Blogbeitrag vom 1. Oktober 2015

(2) Kröpfe in der Kunst – an der Krippenfigur eines Hirten und auf einem Kreuzigungsbild. Ein Blick an den Tellerrand der Endokrinologie.
DGE-Blogbeitrag vom 1. Januar 2024

(3) Wikipedia: Stiftsbibliothek Admont
https://de.wikipedia.org

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