Medizinische Kurznachrichten der Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie
(Prof. Helmut Schatz, Bochum)

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Leitungswasser trinken statt Limonaden oder Fruchtsäften verringert das Diabetes-Risiko


Mehr als 80 000 Frauen wurden in der Nurses Health Study II nach ihren Trinkgewohnheiten über 12 Jahre und dem Neuauftreten eines Diabetes befragt (1). Im Beobachtungszeitraum kam es bei etwa 2700 Frauen zu einem Typ-2-Diabetes. Es fand sich kein Unterschied, wie viel Wasser getrunken wurde, ob mehr als 6 oder auch weniger als 1 Glas. Somit kann es nicht der Grad der Hydratation gewesen sein. Hingegen bestand ein um etwa 10% höheres Diabetes-Risiko, wenn mit Zucker gesüßte Limonaden oder Fruchtsäfte konsumiert wurden. Die Autoren errechneten auch, dass der Ersatz von 1 Glas gesüßter Limonade oder Fruchtsaft durch 1 Tasse ungesüßten Kaffee oder Tee das Diabetesrisiko um 12-17% reduzierte.

Jetzt hat man schwarz auf weiß, was der gesunde Hausverstand schon immer gewußt hatte. Allen Patienten wurde von mir schon immer geraten, für den täglichen Gebrauch Leitungswasser in z.B. gläserne Sprudelflaschen zu füllen und in den Kühlschrank zu stellen. Dr. Frank Hu von der Harvard School of Public Health, der Senior-Autor der Studie, empfiehlt zusätzlich, dem Leitungswasser, wenn man möchte, etwas Geschmack durch ein bisschen ausgepressten Zitronen- oder Grapefruchtsaft zu geben – natürlich ohne Zuckerzusatz.

Literatur:
An Pan et al.: Plain-water intake and risk of type 2 diabetes in young and middle-aged women.
Am J Clin Nutr, June 2012 vol. 95, no. 6, 1454-1460
first published online May 2, 2012, doi: 10.3945/ajcn.111.032698
http://www.ajcn.org/content/95/6/1454

Publiziert am von Prof. Helmut Schatz
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