Medizinische Kurznachrichten der Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie
(Prof. Helmut Schatz, Bochum)

Bitte beachten Sie den Haftungsausschluss für medizinische Themen.

Medienpreis 2019/2020 der DGE geht an Frau Dr. Daniela Remus, Hamburg für ihren Hörfunkbeitrag über Endokrine Disruptoren


Gießen, 6. März 2020:

Während des 63. Kongresses der DGE wurde am 5. März 2020 im Rahmen der Preisverleihungen der DGE auch zum vierten Mal der Medienpreis für den besten Beitrag in Fernsehen, Hörfunk, Printmedien oder Online über endokrinologische Themen vergeben. Von über 20 Bewerbungen wurde von der Jury einstimmig der Beitrag von Frau Dr. Daniela Remus, Journalistin aus Hamburg, über „Umwelthormone: Gefährlich für die Gesundheit“ ausgewählt, der im Bayrischen Rundfunk (BR2) gesendet wurde. Der Preis ist mit 2000 Euro dotiert.

Zufolge der Coronavirus-Pandemie konnten nur weniger als die Hälfte der angemeldeten Teilnehmer beim Kongress in Gießen anwesend sein, denn viele Ärzte durften ihre Kliniken nicht verlassen, um ggf. bei stark steigenden Zahlen von Erkrankten vor Ort nicht abwesend zu sein. Daher soll für alle DGE-Mitglieder – in Absprache mit dem Mediensprecher, Prof. Matthias Weber –  in unserem Blog der Text wiedergegeben werden, der in der DGE-Pressestelle  von Frau Dagmar Arnold verfasst wurde. Er enthält nicht nur eine Übersicht über das Fachliche des Rundfunkbeitrags, sondern auch  eine Laudatio für die Preisträgerin (1).

Helmut Schatz

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Ob weit verbreitete Volkskrankheiten wie Diabetes mellitus, Osteoporose, Schilddrüsenfunktionsstörungen, Bluthochdruck, Fettleibigkeit oder seltene und doch schwere Erkrankungen: Hormon- und Stoffwechselerkrankungen betreffen in Deutschland Millionen von Menschen. Der DGE-Medienpreis, der in diesem Jahr zum vierten Mal vergeben wird, zielt darauf ab, herausragende journalistische Beiträge aus diesem Themenbereich zu würdigen. Die Gewinnerin des DGE-Medienpreises 2019/2020 ist die Hamburger Hörfunkjournalistin Dr. Daniela Remus. Sie erhält den Preis für ihren am 4. Juli 2019 auf BR2 ausgestrahlten Hörfunkbeitrag „Umwelthormone: Gefährlich für die Gesundheit“ aus der Sendereihe „IQ-Wissenschaft und Forschung“. Vor einigen Tagen wurde dieser ein zweites Mal gesendet.

Die Autorin geht in ihrem 24-minütigen Beitrag der Frage nach, was hormonaktive Substanzen – auch unter den Begriffen „Umwelthormone“ oder endokrine Disruptoren (EDC) bekannt – sind, in welchen Produkten sie enthalten sind und was man über ihre Wirkungsweisen auf das Hormonsystem von Menschen oder Tieren heute bereits weiß. Bei ihrer Recherche trifft sie ausgewiesene Experten, die über den Stand der aktuellen Forschung berichten. Dabei wird der Blick auch auf die gesellschaftlichen und politischen Zusammenhänge gerichtet.

„Der Autorin gelingt es in ihrem Beitrag überzeugend, ein hoch aktuelles Thema – die Auswirkungen hormonaktiver Substanzen auf den Organismus – verständlich und eindringlich zu vermitteln. Sie ist dabei nah an den Menschen, schaut den Forschern sozusagen im Labor über die Schulter, und zeigt die enge Verbindung zum Alltag eines jeden Einzelnen – das hat die Jury überzeugt, erklärt Professor Dr. med. Dr. h. c. Helmut Schatz, Bochum, Mitglied der Jury und des DGE-Vorstands. Denn EDC sind überall – in Shampoo, Duschgel, Sonnencreme, Make-up, Spielzeug, Plastikverpackungen von Lebensmitteln, Fußbödenbelägen und Kleidern. Bereits an der Art der Fragen erkenne man, wie gut sich die Journalistin in das Thema eingearbeitet habe, betont Professor Schatz.

Professor Josef Köhrle, Präsident der DGE und einer der führenden Experten auf dem Gebiet der endokrinen Disruptoren, ergänzt: „Es ist ein ausgezeichneter Hörfunkbeitrag. Frau Dr. Remus zeigt uns, wie komplex das Thema ist und präsentiert uns unterschiedliche Positionen in einem abwechslungsreichen Wechsel der Perspektive, was immer ein klares Indiz für guten und ausgewogenen Journalismus ist.“ Dass sie dabei trotz der möglichen Gefahren, die von EDC ausgehen können, sachlich und faktenorientiert vorgeht, hat die Jury überzeugt.

Jury-Mitglied und DGE-Mediensprecher, Professor Dr. med. Matthias M. Weber, Mediensprecher der DGE ergänzt: „Uns hat vor allem die Grundhaltung der Autorin imponiert: Den Hörerinnen und Hörern begegnet sie auf Augenhöhe, stellt ihnen unterschiedliche Positionen vor, gibt ergänzend Informationen, ohne dabei selbst zu werten. Wer ihr auf dieser Reise folgt, ist am Ende in der Lage, sich selbst eine Meinung zu bilden. Das ist vorbildlich.“

Dagmar Arnold
DGE-Pressestelle

Publiziert am von Prof. Helmut Schatz
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