Eine bislang unbekannte Nebenwirkung der „Fett-weg-Spritze“
Bochum, 4. Mai 2024
In den sozialen Medien (TikTok, Facebook, Reddit u.a.) berichten zunehmend Frauen, dass sie unter Semaglutid (Ozempic/Wegovy) überraschend, ungeplant, oder auch unter Kontrazeptiva ungewollt schwanger wurden. Des Öfteren trat eine Gravidität unter Ozempic nach jahrelangen Versuchen recht schnell ein. In den USA wurde für diese Kinder der Ausdruck „Ozempic-Babies“ geprägt.
Die Gynäkologin und Direktorin des Adipositaszentrums Northwell Health in New York, Frau Dr. Iman Saleh bestätigte, dass sie auch etliche Patientinnen gesehen hatte, die nach einigen Monaten unter Semaglutid zur Gewichtsabnahme überraschend schwanger geworden waren und auch Babies bekommen hatten.
Dafür werden zwei Ursachen diskutiert:
1.) Übergewicht und die damit verbundenen Stoffwechselveränderungen führen, wie schon lange bekannt, zu einer Fertilitätsverminderung. Das Fettgewebe ist ja selbst ein großes endokrines Organ und kann Eisprung und Menstruation beeinflussen. Wird umgekehrt Fett abgebaut, so kann die Fruchtbarkeit erhöht werden. Somit sei es, so die Gynäkologin Utsavi Shah aus Houston, nicht verwunderlich, dass nach Gewichtsabnahme unter Semaglutid vermehrt Schwangerschaften auftreten.
2.) Semaglutid verzögert die Magenentleerung und beeinflusst dadurch die Aufnahme und Wirkung von Tabletten und Kapseln. Somit könnte der Verhütungseffekt von Anti-Baby-Pillen vermindert werden. Daher wird von manchen Firmen empfohlen, dass dann, zumindest zu Beginn, zusätzlich zur Verhütung die männlichen Partner Kondome verwenden.
Novo Nordisk, der Herrsteller von Ozempic/Wegovy (Semaglutid) weist darauf hin, dass Schwangerschaft oder der Wille, schwanger zu werden bei ihren Semaglutid-Studien ein Ausschlusskriterium war, sowohl bei den Untersuchungen an Diabetespatienten als auch bei Obesitas. Man war besorgt, dass Semaglutid den Fetus negativ beeinflussem könnte. Studien an Ratten, Kaninchen und Affen hatten nämlich ergeben, dass Semaglutid während der Gravidität zu Fehlgeburten und Missbildungen geführt hatte. Untersuchungen an Menschen existieren darüber nicht. Jetzt sammle Novo Nordik diesbezüglich die spontanen Daten. Die Herstellerfirmen empfehlen, dass Frauen mindestens zwei Monate vor einer geplanten Schwangerschaft diese Medikamente absetzen.
Helmut Schatz
Berichte in TikTok, Facebook, Reddikt, Washington Post, US-Today u.a.
Es wären auch weitere Thesen denkbar:
Im Gegensatz zu herkömmlicher Meinung haben adipöse Frauen nicht immer zu viel freies, aktives Estradiol zur Verfügung – vielleicht weil sie zu schnell Estradiol in Estron umwandeln, dem Speicher-Östrogen. Bei Abnehme-Modus, wird dieses gespeicherte Estron zunehmend wieder in Estradiol umgewandelt, sodass dies die Fruchtbarkeit erhöht und das verhütende Pillen-Ethinylestradiol übertrumpft. Im Speicheltest ist das sehr gut zu beobachten!