Ein Belohnungszentrum im Gehirn dient dazu, den Fortbestand einer Spezies zu sichern. Es wird durch Sex, Nahrungsaufnahme und soziale Interaktionen aktiviert. Drogen, die zur Sucht führen, interagieren mit diesem System. Shohat-Ophir und Mitarbeiter von der Universität in San Francisco studierten die Beziehungen zwischen natürlicher und medikamentös verursachter Belohnung an der Fruchtfliege, Drosophila melanogaster.
In der Zeitschrift „Science“ von März 2012 beschreiben Shohat-Ophir et al., dass bei männlichen Fliegen die Paarung Neuropeptid F (NPF) erhöhte, während Sexentzug die Spiegel reduzierte. Diese Aktivierung oder Hemmung des NPF-Systems reduzierte bzw. erhöhte – in umgekehrter Weise – den Alkoholkonsum: Die Autoren hatten im Labor männliche Fruchtfliegen mit Weibchen zusammengebracht. Diese Weibchen hatten sich aber zuvor schon gepaart und waren an Sex nicht mehr interessiert. Die abgewiesenen Männchen bekamen nachher normales und Äthanol-haltiges Futter vorgesetzt. Sie bevorzugten jetzt den Alkohol. Wenn die NPF-Neurone künstlich aktiviert wurden, bewirkte dies, dass Alkohol nicht mehr zur „Belohnung“ konsumiert wurde.
Literatur:
G. Shohat-Ophir et al., Science (2012). 335 : 1351 – 1355
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