„Er weiß, was wichtig und was nicht, er kennt den Schatten wie das Licht,
er lernt, den Freund zu unterscheiden und manchen anderen zu meiden.
Er schaut zugleich in ein Jahrzehnt, nach dem sich niemand wirklich sehnt.
Im Sinne solcher Phasenhäutung verdient der 80. Bedeutung.“
Helmut Schatz, jahrelanger Betreuer des Blogs der Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie wird am 8. Oktober 2017 achtzig Jahre alt. Wäre Helmut Schatz ein ganz normaler 80-jähriger, dann würde für ihn das Folgende gelten:
„Der achtzigste gilt in der Tat als Datum, das zutiefst privat.
Keine Verpflichtung, keine Posten, kein Dinner mehr auf Firmenkosten;
Kein Redner drängt sich noch nach vorn, kein Nichtbeachten zeitigt Zorn;
Es lässt sich feiern, wie man will, der eine laut, der andre still.“
So wie ihn die Endokrinologen alle kennen repräsentiert Helmut Schatz stattdessen genau das Gegenteil: Verpflichtung ist sein zweiter Vorname, er hält auch mit 80 noch wichtige Posten und wird auch immer noch als Redner gern gesehen.
Lebenslauf von Prof. Dr. Helmut Schatz *
Nach dem Medizinstudium in Graz und Bonn arbeitete Helmut Schatz von 1963 bis 1964 am Karolinska-Institut bei Stockholm, dann bis 1970 an der 2. Medizinischen Universitätsklinik in Wien und bis 1976 an der Universität Ulm. Als C3-Professor an der Universität Gießen tätig, folgte er 1989 einem Ruf auf einen Lehrstuhl für Innere Medizin der Ruhr-Universität Bochum, wo er als Direktor der Medizinischen Klinik der „Berufsgenossenschaftlichen Kliniken Bergmannsheil – Universitätsklinik“ wirkte. Von 1996 bis 2000 war er Mitglied des Konvents der Ruhr-Universität Bochum in der Funktion des Sprechers der Professorenfraktion.
Nach der Emeritierung ließ er sich in einer Praxis als Internist und Endokrinologe/Diabetologe in Bochum nieder. Schatz veranstaltete von 2003 bis 2009 als Präsident der Zentraleuropäischen Diabetesgesellschaft deren jährliche Kongresse, so 2007 auf der Insel Kos, 2008 in Plovdiv und 2009 in Salzburg. 2009 wurde er in der Funktion des Mediensprechers in den Vorstand der Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie (DGE) gewählt und 2012 für eine weitere Amtsperiode bis 2015 wiedergewählt. Seither betreut er als assoziiertes Vorstandsmitglied weiterhin den DGE-Blog.
Wissenschaftliches Werk von Prof. Dr. Helmut Schatz *
An der Wiener Klinik demonstrierte Helmut Schatz im Tierversuch die Absenkung des Long-Acting Thyroid Stimulator (LATS), später als TSH-Rezeptorantikörper identifiziert, durch immunsuppressive Therapie bei Patienten mit Morbus Basedow. In Ulm zeigte er an isolierten Langerhansschen Inseln von Nagern auf, dass nur die Sekretion, nicht aber die Biosynthese von Proinsulin und Insulin durch Sulfonylharnstoffe stimuliert wird, dass aber Glucagon beide Prozesse steigert und eine bevorzugte Sekretion neusynthetisierten Insulins stattfindet. In Gießen gelang ihm der Nachweis, dass Somatomedin C bzw. der Insulin-like Growth Factor-I (IGF-I) im Knochengewebe selbst auf Wachstumshormonreiz synthetisiert werden kann.
Ehrungen von Prof. Dr. Helmut Schatz *
1964 wurde Helmut Schatz mit dem Ehrenring des österreichischen Bundespräsidenten (Promotio sub auspiciis Praesidentis rei publicae, lat. Promotion unter den Auspizien des Bundespräsidenten) ausgezeichnet, 1976 erhielt er den Ferdinand-Bertram-Preis und 1999 die Paul-Langerhans-Medaille der Deutschen Diabetes-Gesellschaft. 2004 wurde Schatz die Oskar-Minkowski-Medaille der Medizinischen Universität Wroclaw/Breslau verliehen, es folgten 2007 die Hippokrates-Medaille der International Hippokrates Foundation, Kos, Griechenland und 2010 die Jühling-Medaille der Anna-Wunderlich-Ernst-Jühling-Stiftung der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf. Schatz ist Ehrenmitglied zahlreicher internationaler und nationaler Fachgesellschaften. Im Jahr 2010 wurde er mit der Ehrendoktorwürde der Medizinischen und Pharmazeutischen Universität Iuliu Hațieganuin Cluj-Napoca, Rumänien, ausgezeichnet, im Januar 2014 mit dem Bundesverdienstkreuz erster Klasse. 2015 wurde er Ehrenmitglied der Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie und der Ungarischen Diabetesgesellschaft. Ebenfalls 2015 erhielt er das Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich.
* Quelle: Wikipedia
Der Vorstand der Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie gratuliert Helmut Schatz ganz herzlich zum 80. Geburtstag und wünscht ihm alles Gute, Gesundheit und weiterhin viel Schaffenskraft. Von zuletzt genannter profitiert die DGE ganz besonders; Helmut Schatz ist der „Hauptblogger“ dieser Internetseite. Auch hierfür ein HERZLICHES DANKESCHÖN!
Wie sagt so schön Ricarda Huch so einfühlsam in ihrem Buch:
„Obwohl die Jugend jetzt schon fern, lebt sich’s besonders deshalb gern,
weil uns bewusst, dass jedes Jahr für sich gesehen wertvoll war.
Man fährt die Lebensernte ein ohne Getriebener zu sein.“
Das war aber eine Überraschung am heutigen Geburtstag! Ich bedanke mich beim DGE-Vorstand sehr herzlich für diesen so persönlichen Blogbeitrag.
Helmut Schatz.
Herrn Prof. Schatz alles Gute zum runden Geburtstag aus Wien, seiner langjährigen Wirkungsstätte!
Michael Weissel aus Wien
Lieber Herr Weissel, über Ihre Glückwünsche aus Wien habe ich mich ganz besonders gefreut! Im Internet habe ich gesehen, dass es ausser einem „Prof. Michael Weissel, Wien“ auch einen „Univ.-Doz. Michael Weissel, Wien“ gibt. Ihr Sohn?
Herzliche Grüße!
Ihr Helmut Schatz
Lieber Helmut,
was Du für die DGE in den letzten Jahren getan hast, ist einmalig. Es gebührt Dir ein ganz, ganz großer Dank für Deinen Einsatz um Endokrinologie und Diabetologie – auch erneut anläßlich Deines 80. Geburtstag.
Die Blogs sind witzig, reflektiert. immer top aktuell .. ein wahrer endokrinologischer Schatz, den man nicht in Gold/Geld aufwiegen kann.
Bleib‘ uns allen bitte weiter als ganz Großer und Blog Stimme der Hormone erhalten und
laß‘ Dich nachträglich noch von allen Endokrinologen aus Essen zu Deinem Ehrentag beglückwünschen.
Deine Dagmar
Herzlichen Dank, liebe Dagmar, für Deine so überaus freundlichen, persönliche Worte. Dank auch an alle Essener Endokrinologen. Vorerst werde ich wohl noch ein bißchen als DGE-„Blogwart“ tätig bleiben (wie mich ein DGE-Mitglied genannt hat, natürlich mit einem „g“ und keinem „ck“ in der Mitte !).
Dein Helmut