Medizinische Kurznachrichten der Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie
(Prof. Helmut Schatz, Bochum)

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Sieben Tricks sollen Müdigkeit vertreiben – munter auch ohne Koffein


Bochum, 22. November 2013

In der HUFFINGTON POST vom 21. November 2013 empfiehlt Dr. Jacob Teitelbaum sieben Tricks, um Müdigkeit zu bekämpfen, ohne Kaffe zu trinken: Pfefferminz-Kaugummi kauen, Vollkornprodukte statt raffinierter Kohlehydrate essen, aber nicht öfter als 3x täglich, da sonst Serotonin zu stark anstiege und – durch den „spillover-Effekt“ – müde mache. Helle Lichtquellen in den Räumen seien günstig, wobei rotes Licht eher kribbeling-munter, blaues entspannt-aufmerksam mache. Nachmittags solle man bei Müdigkeit im Büro etwas Neues lernen, z. B. Excel-Kenntnisse auffrischen oder einen Podcast von Experten anhören. Günstig sei auch im Garten zu arbeiten, was wesentlich effektiver sei als der Besuch eines Fitnessstudios, im Auto solle man laut Musik hören und möglichst mitsingen, und das Ohr massieren helfe auch, „da alle Akupressur-Energiebahnen durch das äußere Ohr gehen“.

Kommentar des Referenten

Manche der Empfehlungen mögen wohl hilfreich sein, Müdigkeit zu bekämpfen. Ich will einiges davon bei Gelegenheit im Selbstversuch nachprüfen. Teitelbaum stützt sich bei seinen Empfehlungen auf mehr oder auch weniger wissenschaftliche Untersuchungen anderer Autoren, die zum Teil namentlich angeführt, aber nicht zitiert werden. Mit lauter Musik bekämpfen viele auch bei uns Müdigkeit im Auto, wobei dies nach eigener Erfahrung nur sehr kurzfristig hilft. Kaltes Wasser trinken mag man zu dieser Liste hinzufügen.

Dr. Jacob Teitelbaum studierte an der Ohio State University Medizin, wo er 1977 graduierte. Während des Studiums entwickelte er ein Chronisches Fatigue-Syndrom (CFS), verlor ein Studienjahr und beschäftigte sich in der Folgezeit intensiv mit dem CFS und auch mit der Fibromyalgie. Er betreibt das „Annaposis Center for Effective CFS/Fibromyalgia Therapies“, schrieb mehrere Bücher und publizierte im Journal of Alternative and Complementary Medicine sowie im Journal of Musculosceletal Pain. Er lebt jetzt auf Hawai. Im Jahre 2012 wurde er von der amerikanischen Food and Drug Administration (FDA) verwarnt und angewiesen, einige der von ihm vermarkteten Naturprodukte von seiner Facebook-Seite zu entfernen, da es sich um unbewiesene Therapieformen des CFS handele.

Die HUFFINGTON POST ist eine 2005 gegründete US-amerikanische Online-Zeitung als Nachrichten- und Nachrichtenkommentar-Plattform. Seit 10. Oktober 2013 existiert auch eine deutsche Ausgabe. Spiegel-online bezeichnet die Huffington Post als die wichtigste Informationsquelle für Millionen Amerikaner und als das einflussreichste Alternativmedium der USA. Nach dem Marktforschungsunternehmen comScore hat die HUFFINGTON POST weltweit 77 Millionen Besucher, davon in den USA 48 Millionen. Die Gründerin, Arianna Huffington wird vom Time Magazine in der Liste der 100 einflussreichsten Personen geführt.

Helmut Schatz

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Literatur:

The Huffington Post, WIKIPEDIA
Jacob Teitelbaum, WIKIPEDIA

Posted on by Prof. Helmut Schatz
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