Medizinische Kurznachrichten der Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie
(Prof. Helmut Schatz, Bochum)

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Endokrinologie in Deutschland: Von Arnold Adolph Bertholds Hühnerexperimenten 1843 bis zur Therapie der Nebennierenrindenkarzinome 2013


Moskau, 23. Oktober 2013

Arnold Adolph Berthold, der Namensgeber der höchsten Auszeichnung der Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie (DGE), hat 1849 in Göttingen die moderne Endokrinologie begründet: Durch Entfernung und Wiedereinpflanzung der Hoden bei männliche Küken zeigte er die entscheidende Bedeutung der Sexualhormone für die körperliche Entwicklung auf (Abb. 1). Paul Langerhans, Josef von Mering und Oskar Minkowski sind die Väter der heutigen Diabetologie (Abb. 2). Das erste umfassende Lehrbuch der Endokrinologie erschien in deutscher Sprache 1910 (Abb.3). Die Diabetologie als eine Disziplin der Endokrinologie verselbständigte sich später in vielen Ländern. Aus der Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie, 1953 gegründet (Abb. 4), ging im Jahre 1964 die Deutsche Diabetes-Gesellschaft hervor.

Bei der Russisch-Deutschen Endokrinologie/Diabetologie – Konferenz des Koch-Metschnikow-Forums in Moskau vom 24.-25. Oktober 2013 wird am 25. Oktober 2013 Helmut Schatz, Bochum diese Geschichte der Endokrinologie in Deutschland vorstellen. Dann werden Lars Möller aus Essen über nicht-klassische Schilddrüsenhormonwirkungen und Dominik M. Schulte, Kiel über Glukokortikoide und Atherosklerose sowie die Aktivitäten der Gruppierung junger Endokrinologen „YARE“ sprechen. Ursula Plöckinger, Berlin berichtet die Geschichte der Charité Berlin insbesondere auf dem Gebiet der Endokrinologie und Diabetologie, während Timo Deutschbein aus Würzburg einen update 2013 zum Nebennierenrindenkarzinom geben wird.

Abwechselnd zu diesen Vorträgen werden russische Kollegen Referate halten, passend zu den von DGE-Mitgliedern vorgetragenen Themen. Am vorangehenden Tag, dem 24. Oktober, werden in ähnlicher Weise deutsche und russische Kollegen die Diabetologie in beiden Ländern behandeln.

Ziel des Treffens in der Russischen Akademie der Medizinischen Wissenschaften ist eine Intensivierung der Kooperation und des gegenseitigen Austausches auf endokrinologisch/diabetologischem Gebiet, welcher schon vor einiger Zeit, besonders durch die Initiativen von Hans-Jürgen Quabbe, Berlin stattfindet. Die Endokrinologie-Informationen haben darüber berichtet.
Das Koch-Metschnikow-Forum unter seinem Vorsitzenden Helmut Hahn, Berlin hat bisher schon viele Themen in ähnlicher Weise behandelt, so die Tuberkulose oder das Prostatakarzinom. Die Namensgeber des Forums, Robert Koch und Elias Metschnikow waren Träger des Nobelpreises für Physiologie oder Medizin der Jahre 1905 bzw. 1908.

Helmut Schatz

Abbildungen 1-4 (PPT)

Publiziert am von Prof. Helmut Schatz
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Eine Antwort auf Endokrinologie in Deutschland: Von Arnold Adolph Bertholds Hühnerexperimenten 1843 bis zur Therapie der Nebennierenrindenkarzinome 2013

  1. Helmut Schatz sagt:

    Am 26. Oktober 2013 erschien im LANCET (pp. 1392-1393) ein Bericht: „Reforming the Russian Academy of Sciences“. Er behandelt die bevorstehende Reform der Russischen Akademie der Wissenschaften.

    Prof. Ivan Dedov, der Präsident der Russischen Akademie der Medizinischen Wissenschaften, der unseren Kongreß am 24. Oktober 2013 eröffnete und am 1. Tag daran auch teilnahm, konnte am 2. Tag nicht mehr dabei sein, da er zum russischen Präsidenten Putin zur Besprechung dieser Reform mußte. Unter anderem sollte die Integration der Medizin in die Gesamt-Akademie besprochen werden.

    In dem LANCET-Bericht wird die nötige Verjüngung und die Förderung der jungen, russischen Wissenschaftler besprochen. Ich selbst habe in meinem Vortrag über die „Geschichte der Endokrinologie in Deutschland“ die gleiche Empfehlung gegeben und die russische Kollegenschaft gebeten, bei dem nächsten Treffen des Koch-Metschnikow-Forums mehr junge Kolleginnen und Kollegen zu Wort kommen zu lassen. Von den deutschen Delegierten hatten außer bei den zwei historischen Referaten zumeist jüngere Forscherinnen und Forscher geredet, vornehmlich von der deutschen YARE-Gruppe (Young Research in Endocrinology). Man darf gespannt die Entwicklung in Russland abwarten.

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