In einer Analyse von > 250 000 neumanifesten Typ-2-Diabetespatienten wurden die Verordnungen von Januar 2006 bis Dezember 2008 aus US-Datenbanken ausgewertet. Der Anteil der Patienten mit initialer Metformintherapie stieg in diesen 3 Jahren von 51 auf 65%, der Anteil von Sulfonylharnstoffverordnungen ging von 26 auf 18% zurück, Thiazolidindione sanken von 20,1 auf 8,3%, während die Dipeptidypeptidase-4-Hemmer von 0.4 auf 7.3% anstiegen. Die Kosten pro Patient über eine 6-Monatsperiode betrugen für Metformin und Sulfonylharnstoffe 116 bzw. 118 US Dollar, für alle anderen Diabetes-Medikamente im Mittel 677 US Dollar (1).
Während der untersuchten Zeitperiode galt bereits die gemeinsame Empfehlung der Amerikanischen und der Europäischen Diabetesgesellschaft, als erstes Medikament vorrangig Metformin einzusetzen. Im Kommentar zu den Studienresultaten wird bemerkt, dass bei etwa einem Drittel der neumanifestierten Diabetespatienten den Leitlinien nicht gefolgt wurde und dass der Versichertenstatus, d.h. die Frage der Übernahme der Medikamentenkosten offenbar eine Rolle gespielt hatte. Dieser könnte den Unterschied im Einsatz von preiswerteren und teureren Medikamenten bedingt haben. Ob er auch klinisch gerechtfertigt war, konnte aus den vorliegenden Daten nicht erkannt werden (2).
Literatur:
(1) NR Desia, WH Shrank, MA Fisher et al: Am J Med. 2012; 125: 302.e1-302.e7
(2) GA Nichols: Are Patients With Newly Diagnosed Diabetes Mellitus Being Prescribed Metformin? http://www.medscape.com/viewarticle/763397_print
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