Bochum, 24. Juni 2016:
Peter Laurberg, einer der weltweit führenden Schilddrüsenspezialisten aus Dänemark, ist am 20. Juni 2016 unerwartet verstorben. Seine zahlreichen wissenschaftlichen Beiträge widmeten sich unter anderem der Breite des TSH-Referenzbereichs, der Beteiligung der Schilddrüse an der T3-Bildung, der Jodversorgung der Bevölkerung, der Prognose des Morbus Basedow und der Diagnostik von Schilddrüsenfunktionsstörungen in der Schwangerschaft.
Peter Laurberg erlitt kurz nach seinem 71. Geburtstag einen Verkehrsunfall. Er war mit seiner Gattin zu Fuß im georgischen Tiflis unterwegs, als er von einem Auto angefahren wurde. Während seine Frau den Unfall überlebte, erlag er seinen schweren Verletzungen.
Peter Laurberg erwarb seine ärztliche Approbation im Jahre 1971 an der Universität Århus (Aarhus) und promovierte 1980 mit einer Arbeit zur Freisetzung von Jodthyroninen aus der perfundierten Schilddrüse. Er war zuletzt Professor für Innere Medizin und Endokrinologie am Ålborg University Hospital. Der Autor von mehr als 300 PubMed-zitierten Arbeiten und Träger zahlreicher Preise war Gastprofessor an der China Medical University in Shenyang, Mitglied der Leitlinienkommissionen der American Thyroid Assocation (ATA) und der European Thyroid Association (ETA), 2004 im Vorstand des International Council for Control of Iodine Deficiency Disorders (ICCIDD) und von 2008 bis 2011 Präsident der European Thyroid Association.
Seine Arbeiten bildeten wertvolle Grundlagen für viele weitere Studien, u.a. auch der Arbeitsgruppe des Referenten (s. DGE-Blogbeitrag vom 10. Mai 2015, http://blog.endokrinologie.net/tsh-t3-shunt-1697/).
Mit ihm verliert die Endokrinologie einen der herausragenden Vertreter der klinischen Schilddrüsenforschung.
Dr. Johannes W. Dietrich, Bochum
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