Bochum, 19. März 2020:
Im März-Heft von Hormone and Metabolic Research erschien eine Arbeit aus Leuven (Löwen) in Belgien (1), welche in einer prospektiven, randomisierten, plazebokontrollieren Doppelblindstudie 24 Patienten, die länger als 10 Tage auf einer Intensivstation lagen, mit intravenösem 25OH-Vitamin D (25OHD) behandelte und die gemessenen Werte mit denen von 24 gesunden Kontrollpersonen verglich. Ausgegangen wurde von dem Befund niedriger 25OHD-Spiegel bei Intensivpatienten. Erfasst wurden Parameter von Vitamin D, Knochen- und Mineralstoffwechsel und angeborener Immunität. Als Sicherheitsendpunkte wurden die Dauer des Aufenthaltes auf der Intensivstation und die Mortalität registriert.
Ergebnisse
Die 25OHD-Spiegel stiegen von zu Beginn 9-16 ng/ml am Tag 10 an, verblieben jedoch unter den Normalwerten. 1,25(OH)2D wurde nicht erhöht, 24,25(OH)2D in geringem Maße. Die Mineralhomöostase, angeborenen Immunitätsparameter und klinischen Sicherheitsendpunkte wurden nicht beeinflusst.
Schlussfolgerungen der Autoren
„In conclusion, infusion of 25OHD in critically ill patients increased 25OHD concentrations, though to a smaller extent than anticipated, suggesting an enhanced clearance, and/or expanded distribution volume. The treatment did not affect 1,25(OH)2D concentrations, bone metabolism or innate immunity. Low vitamin D status may thus represent an adaptive mechanism during critical illness which may not require treatment” (1).
Helmut Schatz
Literatur
(1) Catherine Ingels – Greet Van den Berghe: Effect of intravenous 25OHD supplementation on bone turnover and inflammation in prolonged critically ill patients.
Horm.Metab.Res. 2020; 52:168-178
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