Bochum, 6. Mai 2013
Bei Osteoporose braucht das „Drittgenerations-Bisphosphonat“ Zoledronseäure (Aclasta®, Zometa®), nur 1x jährlich infundiert zu werden. Es senkt den Knochenabbau. Jetzt wird ín einer kleinen Studie über 1 Jahr gezeigt, dass zu Beginn einer Zoledronsäuretherapie aus den Knochenzellen vermehrt Sklerostin freigesetzt wird, welches die Knochenneubildung hemmt (1). Es wird daher eine initiale Kombinationstherapie von Zoledronsäure mit einem Sklerostin-Antikörper vorgeschlagen.
Für die Studie wurden bei je 20 postmenopausalen Frauen nach Infusion von 5 mg Zoledronsäure oder Placebo nach 2, 7, 30 und 360 Tagen die Spiegel von Sklerostin gemessen sowie als Resorptionmarker die carboxy-terminalen Kollagen-Crosslinks (CTX) und die knochenspezifische alkalische Phosphatase als Anbaumarker. Zoledronsäure bewirkte einen Sklerostin-Anstieg am 2. Tag, mit einem Maximum nach 7 Tagen und einen beginnenden Abfall nach 30 Tagen. Nach 360 Tagen waren die Sklerostin-Ausgangsspiegel wieder erreicht. CTX und die knochenspezifische alkalische Phosphatase waren mit den Sklerostin-Spiegeln negativ korreliert.
Kommentar
Der Sklerostin-Antikörper Romosozumab wird zur Zeit in Phase III an >5000 postmenopausalen Frauen getestet , wie in einem DGE-Blogbeitrag berichtet wurde (2). Eine Kombinationstherapie, wie von den Autoren vorgeschlagen, könnte durchaus Sinn machen. Inwieweit andere Bisphosphonate auch Sklerostin erhöhen und dadurch den Knochenanbau zumindest anfangs bremsen, wäre zu prüfen. Eine offene Frage ist auch, wie sich Knochenabbau und –anbau sowie Knochendichte und Frakturen nach längeren Zeiträumen verhalten werden. Viele Substanzen sind nur recht kurz, oft nur 1 Jahr getestet worden. Langzeitstudien wie die zur Zeit laufende BILANZ-Studie (3) sind erforderlich, um den Nutzen von Substanzen allein oder in Kombination zu evaluieren.
Helmut Schatz
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Literatur
(1) A. Catalano et al.: J. Clin. Endocrinol. Metab. Published online April 17, 2013. Abstract
(2) H. Schatz: Zwei neue Medikamente für die Postmenopausale Osteoporose: Romosozumab und Odanacatib.
DGE-Blog-Beitrag vom 5. November 2012
(3) Inga Steinbach: Wie sicher ist die Langzeittherapie der Osteoporose? BILANZ-Studie im April 2012 bundesweit gestartet.
Pressemitteilung des Osteologischen Forschungszentrums Essen.
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